Autor: <span>omar.sinbawy</span>

Erwachsene – Komm. und Selbstwert

Therapie Erwachsene – Trainings

Kommunikations- und Selbstwerttrainings:

Das funktionelle Verstehen des spezifischen "Wahrnehmungs- und Reaktionsstils" bei ADHS ist die Basisvoraussetzung für den Erwerb eines Kommunikationsstils, der es ermöglicht, krisenhafte Zuspitzungen schneller zu erkennen (bevor man "auf dem Gefühl ausrutscht"), und gezielt zu reduzieren, z.B. durch den Einsatz der "silent messengers" wie Mimik, Gestik, Tonfall und Körperhaltung (die 93% der Kommunikation ausmachen!).

Im Seminar werden "Selbstwertkiller" erkennbar und helfende Kommunikationstechniken eingeübt.

1. Seminar:
Kommunikations- und Selbstwerttraining
für ältere Jugendliche und junge Erwachsene
Termine - Gebühren - Buchung

2. Seminar:
Kommunikations- und Selbstwerttraining
für Erwachsene ab 35 Jahren
Termine - Gebühren - Buchung

Paarberatung und Paarseminare:

ADHS und die Beziehungsgestaltung ist ein besonderes Thema. Man bleibt erfahrungsgemäß "unter sich" - aber jeder sieht alles nur aus seiner Perspektive, urteilt sehr schnell und rein emotional, ist sehr kritikempfindlich, bezieht alles auf sich, will es dem anderen "rechtmachen", hat eigentlich immer ein schlechtes Gewissen, und fühlt sich oft unverstanden.
Termine - Gebühren - Buchung

"Klassische Eheberatung läuft meist ins Leere"

Oft helfen genaue "Analysen" von Konflikten entstehend durch Missverständnisse, wenn z.B. Erwartungen nicht so klar formuliert werden (aus Angst vor einem Streit).

Typische "Selbstsabotagemethoden", wie das Bedürfnis, sich immer wieder mal aussprechen zu wollen, alles ausdiskutieren zu müssen, die Schuld suchen zu wollen, die Rechtfertigung der Rechtfertigung zu suchen, werden mit Hilfe des funktionellen Verstehens erläutert - Alternativen aufgezeigt.

Typische Krisengebiete und der Umgang damit:

  • Absprachen treffen und einhalten
  • Helfen ohne zu belehren
  • Erwartungen formulieren ohne "Altes" aufzukochen
  • Etablierung der Streitkultur
  • Entscheidungen treffen
  • Autofahren
  • Telefonieren
  • Freizeitgestaltung
  • Verwandtschaft, Nachbarschaft

 

Liebe, Sexualität, Treue, Eifersucht

  • Erwartungen und Bedürfnisse
  • die eigenwillige Nähe-Distanz-Regulierung
  • Sexualität ist das schönste Spiel der Erwachsenen
  • Nicht mit dir und nicht ohne dich

 

Das Ziel ist die Verbesserung der Selbstwahrnehmung, die Reduktion des "Ausrutschens auf dem Gefühl", mit besserem wechselseitigen Verstehen und Steigerung der Konfliktfähigkeit für ein zufriedeneres Miteinander.

Termine - Gebühren - Buchung

Erwachsene – Coaching

Therapie-Angebote für Erwachsene Individuelles Coaching:

  • Management der Gegenstände
  • Management der Zeit
  • Management der Finanzen
  • Intensives "Störungsbildteaching"
  • Verbesserung der Arbeitsleistung
  • Verbesserung der Stress-Bewältigung
  • Verbesserung der Kommunikation

Die Verhaltenstherapie für Erwachsene findet in der Praxis Neuhaus statt.

Lern-Coaching für Studenten:

  • "Auf den letzten Drücker"... und dann fast panisch
    wird meist "drauflosgelernt" - oft auswendig gelernt.
    Nach der Prüfung ist dann vieles "wie weg"...
  • gezielte Lernstrategien werden vermittelt,
    zugeschnitten auf Betroffene mit ADHS, die eben
    nur lernen können, was für sie nachvollziehbar,
    plausibel, machbar und anwendungsbezogen ist.

Kinder – das Verhaltenstraining

Kinder – das Verhaltenstraining

Es zeigt sich im therapeutischen Alltag, dass Kinder und Jugendliche mit ADHS in "Cheffunktion" bei einer Fortbildung in eigener Sache (die viel besser akzeptierte Bezeichnung für Therapie) durchaus bereit sind, kompensierende Strategien bezüglich Zeitplanung mit Visualisierungshilfen, Checklisten und Lerntricks aufzunehmen und anzuwenden, wenn es für sie plausibel, machbar und konkret anwendungsbezogen erscheint, sinnvollerweise an ganz konkreten Fragestellungen des Schulalltags.

Schwieriges und Langweiliges:

Zum gezielten Erlernen und Einüben der Verlängerung der Daueraufmerksamkeitsspanne, der Vergrößerung der Kurzzeitspeicherkapazität wird mit verschiedenen konzentrationsfördernden Materialien zunächst an der sinnerfassenden, bedeutungsstiftenden Aufnahme von Instruktionen, am Herangehen an subjektiv Schwieriges oder Langweiliges, der Systematisierung des Wahrnehmungsstils gearbeitet. Die Materialien sind auf die Spezifität der Wahrnehmungsdifferenzierungsschwäche zugeschnitten (visuell oder auditiv), werden ergänzt durch Hilfestellungen und Anpassung der Umsetzung an die Möglichkeiten des Kindes (z. B. Schreiben mit Druckbuchstaben, kleiner schreiben oder mit einem geeigneten Stift schreiben, etc.).

Die Behandlung erfolgt nach lerntheoretischen Gesichtspunkten mit Selbstinstruktionstraining, mit viel Verstärkung der Anstrengungsbereitschaft, verhaltensformend, strukturiert und strukturierend. Dabei wird bei Erfolg immer ein ganz kleines bisschen mehr eingefordert, als das Kind/der Jugendliche von sich aus leistet.

Hier greift am besten ein heilpädagogisch-lerntherapeutischer Ansatz.

Die konstitutionell bedingte Neurodynamik bei ADHS führt zu einer spezifischen Regulierungsdynamik mit unmittelbaren funktionellen Auswirkungen und somit zu einem Wahrnehmungs- und Reaktionsstil, der Betroffene von Gleichaltrigen unterscheidet. Wie die internationale seriöse wissenschaftliche Forschung immer eindeutiger belegt, besteht bei ADHS eben nicht nur eine Aufmerksamkeitsstörung in Form von Ablenkbarkeit und zu geringer Ausdauer bei „Konzentrationsmangel“, sondern beinhaltet vor allem, daß die Aufmerksamkeit nur bei subjektiv positiver emotionaler Vorbewertung einer Sache oder einer Person aktiviert werden kann. Angesichts einer schwierigen oder subjektiv langweiligen Aufgabenstellung erfolgt schlagartiges „Ermüden“. Beeinträchtigt ist z. B. auch die Fähigkeit, sich adäquat schnell von einer Situation auf eine andere umorientieren zu können, wenn die Aufmerksamkeit des Kindes bereits auf eine Sache oder Person gerichtet ist. Betroffene können nach Unterbrechung oft nicht zurück zur Aufgabe finden, schauen im Zusammenhang mit ihrer ebenso typischen Impulskontrollstörung oft nicht richtig hin und erfassen oft Gelesenes so nicht sofort vollständig (sinnerfassend und bedeutungsstiftend). Bedingt durch eine mittlerweile belegbare Dysregulation des Hirnstoffwechsels im Stirnhirn, aber auch durch einige strukturelle Unterschiede im Vergleich zu Nichtbetroffenen, muß erkannt werden, daß Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit ADHS offensichtlich ihre neuronalen Netzwerke „anders“ nutzen. So reift eine „automatische Servo-Verhaltenskontrolle“ nicht heran, die Kurzzeitspeicherkapazität bleibt zu klein bezüglich des Aufnehmens und des Integrierenkönnens von Information innerhalb des Speichers über die Zeit. Durch eine deutliche Beeinträchtigung der „executive functions“ im Stirnhirn ist das Setzen von Prioritäten nur schwer möglich. Ein reifes, abgewogenes Entscheiden, ebenso ein ständiges, selbstangeleitetes inneres Sprechen mit der Fähigkeit, sich planend und zielgerichtet anzuleiten, entwickelt sich nicht ausreichend.

Der Spontanabruf von Wissen gelingt oft nur unzureichend oder verzögert.

Da nicht gleichmäßig auf Altdaten im Langzeitspeicher zuverlässig zurückgegriffen werden kann, können Kinder mit ADHS aus Erfahrung nicht lernen (vgl. u.a. Schachar et al. 2004) und es entsteht kein Gefühl für Zeit, womit natürlich das Einteilen von Zeit auch schwierig ist, unangenehme Aufgaben bis auf den letztmöglichen Zeitpunkt „geschoben“ werden.

Die Symptome der Impulskontrollstörung beinhalten auch, daß schnell emotional, sofort bewertend, polarisierend wahrgenommen wird. Die Stimmung kippt extrem schnell aus geringstem Anlaß. Die Gefühlslage wird rasch extrem von total begeistert bis furchtbar beleidigt, sehr sauer, in die Befürchtung der Befürchtung rutschend, plötzlich abgrundtief traurig entgleisend, mit einem „sich Hineinsteigern“, ohne dies zu wollen oder verhindern zu können, geschweige denn abzubremsen.

Die motorische Unruhe, die aber nicht bei allen Betroffenen besteht (und die dann eher langsam und verträumt wirken), weicht im Laufe der Kinderentwicklung einer eher inneren Getriebenheit, kann aber auch bei hoher Motivation oder Neuheitscharakter einer Situation intermittierend völlig verschwinden.

Motivation ist bei ADHS da oder nicht und hängt von der subjektiven, rein emotionalen Bewertung der Betroffenen ab, der seiner Gefühlslage regelrecht ausgeliefert zu sein scheint bei der syndromtypischen Unfähigkeit zum Belohnungsaufschub.

Neuere Forschungen zeigen, daß die Strukturen des Kleinhirns im Vergleich zu Nichtbetroffenen kleiner sind und somit offensichtlich eine diskrete Koordinationsstörung im Kindesalter mit mangelhafter Rhythmisierung der Bewegung und ein mangelhaftes, ständiges Unterstützen einer zielmotorischen Umsetzung durch die Augenbewegungen bei ADHS dazugehören.

Kinder und Jugendliche mit ADHS benötigen die 8 – 18-fache Zeit für die Verautomatisierung von Regeln, subjektiv nicht unbedingt interessierenden Lerninhalten (Goldstein 1997). Die langjährige Erfahrung zeigt, daß die von Barkley 1997 geforderte „seelische Entwicklungsverzögerung“ bei ADHS tatsächlich mindestens ca. 30 % im Vergleich zu Gleichaltrigen beträgt.

Ebenso problematisch ist, daß die sich normalerweise ab dem 4. Lebensjahr heranreifende Fähigkeit zum „automatischen Perspektivewechsel“ nicht entsteht, so daß Kinder und Jugendliche mit ADHS mit 12 Jahren eben auch bei ihnen gut bekannten und vertrauten Personen nicht in der Lage sind, vorwegnehmen zu können, wie das Gegenüber das, was sie sagen oder tun, sieht, geschweige denn in der Lage sind vorwegzunehmen, was daraufhin passieren wird. Dies beeinträchtigt die situationsangepasste Selbstdarstellung gravierend und führt im Laufe der lebensgeschichtlichen Entwicklung vermehrt zu Konflikten mit allen, mit denen sich die Betroffenen an sich gut verstehen wollen.

Um sich mit diesem Wahrnehmungs- und Reaktionsstil orientieren zu können, benötigen die Kinder klare Regeln und deutlichste Strukturen und eine freundlich-wertschätzende, aber direktive Art, mit ihnen zu kommunizieren, besonders, wenn sie stark betroffen sind. Oft entstehen zusätzlich Teilleistungsstörungen und eine recht große Anzahl hat gute bis weit überdurchschnittliche Begabungsressourcen.

Kinder – die Schulberatung

Kinder – die Schulberatung

Angesichts der nach wie vor hitzigen Diskussion um ADHS und die medikamentöse Behandlung muss hier mit viel Fingerspitzengefühl vorgegangen werden.

B A S I S B A U S T E I N S C H U L B E R A T U N G

Anhand der Erkenntnisse der aktuellen Daten aus Langzeitstudien ist unbedingt die Sichtweise zu verändern. Es ist nicht so, dass sich die Kinder und Jugendlichen nicht anstrengen oder anpassen wollten, sondern sie sind leider durch ihren Wahrnehmungs- und Reaktionsstil in allen wesentlichen Lebensbereichen eingeschränkt. Entsprechend fordert beispielsweise Professor Hans-Christoph Steinhausen, dass man die Umgebung an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen habe, zum Beispiel einen festen Sitzplatz im Klassenzimmer, so gut es geht gelenkte Beschäftigung und einen strukturierten Tagesablauf.
Kinder mit ADHS können sich ihre Hausaufgaben ab der ersten Klasse nicht ohne Aufschrieb merken. Sie brauchen Anleitung bei der "Freiarbeit", Unterstützung bei der Gruppenarbeit, profitieren sehr von übersichtlichen Arbeitsblättern - und einer Kommunikation, wie im ETKJ ADHS beschrieben.

Konzentrations- und Selbstinstruktionstraining als "Fertigkeitstraining" an sich sind nicht effektiv, ebensowenig das EEG-Neurofeedback als alleinige Massnahme.

Entspannungsverfahren, vor allen Dingen das autogene Training, verschlechtern die Symptomatik meist sogar.

Therapie und Behandlung

Die Diagnose ist entscheidend für die Therapie

Die Kombination der Diagnosen bestimmen das Vorgehen. Die Akzeptanz der Basisdiagnose ADHS ist entscheidend, wenn Interventionen gelingen sollen.

Der "multimodale Behandlungsansatz" bei ADHS (so empfohlen von den Leitlinien) beinhaltet Elternberatung, Elterntraining, Beratung der Schule und Kindertherapie, sowie, wenn nötig, medikamentöse Behandlung.

"Die Therapie" bei ADHS gibt es ebensowenig wie "die Verhaltenstherapie" im Sinne eines wirklich alltagstauglichen Gesamtmanuals, sondern nur störungsspezifische effektive Therapie-Bausteine.

B A S I S B A U S T E I N E L T E R N T R A I N I N G

Zielführend erweist sich in einem Elterntraining, unter besonderer Berücksichtigung des (als Kind) eventuell selbst betroffenen Elternteils, in einer Gruppe nach der Vorstellungsrunde sowie Sammeln der Problemfelder (und typischen Ressourcen) freundlich und sachlich die"andere" neuronale Netzwerknutzung und Funktionssteuerung bei ADHS gut visualisiert, nachvollziehbar und plausibel zu erläutern. Es ist wichtig, dies mit treffenden Beispielen zu unterlegen, an denen die Eltern ihre Kinder wiedererkennen können.

Im zielführenden alltagstauglichen Elterntraining gilt das Motto, dass man alles, was man über Kindererziehung gehört hat, vergessen kann - vor allen Dingen ständige Appelle an Einsicht, das Aufarbeiten vergangener Missetaten, Verstärkerentzug, Strafen, Strafandrohungen usw.
Wenig erfolgreich haben sich leider auch Punktepläne erwiesen, wenn die eingeforderten Regeln nicht avisiert, präzise und klar genug (optimal: in Bildern) definiert waren und die Belohnung nicht zeitnah erfolgte.
Im Elterntraining wir daher sehr auf eine Kommunikation abgehoben, mit der ADHS-Kinder und -Jugendliche "erreichbar" sind. Sie sind regelrecht angewiesen auf ein freundliches und wertschätzendes Gegenüber, das eher knapp und klar formuliert, alles vorher ankündigt, auf Widerstand gefasst ist, Regeln nicht diskutiert, sondern tatsächlich und unaufgeregt einfordert, was angekündigt wurde, schnell Streitigkeiten deeskaliert, immer die Anstrengungsbereitschaft belohnt und nicht nur das Handlungsergebnis, respektiert und respektabel ist.
Krisen werden bezüglich des Verlaufs untersucht und verhaltensanalytisch dargestellt, denn nur über Veränderung des Vorlaufs ist eine Eskalation vermeidbar. Dies gilt natürlich auch in der Schule, in der ADHS Betroffene Anleitung und Lenkung beispielsweise bei der Freiarbeit brauchen, da sie sich nur spontan oder gar nicht entscheiden können. Häufiges Feedback und Kontrolle sind unerlässlich. Gelernt werden kann alles, was plausibel, nachvollziehbar erklärt wurde und anwendungsbezogen ist - aber auch nur dann.
Bei der Elternberatung und im Elterntraining wird angeraten, den Medienkonsum zu überwachen und zu begrenzen. Computer besitzen für Kinder und Jugendliche mit ADHS eine magische Anziehungskraft, da diese ihrem Wahrnehmungs- und Reaktionsstil sehr entgegenkommen. Sie hyperfokussieren schnell, sind beim Spielen (aber auch beim Arbeiten) mit dem Computer rasch sehr erfolgreich, unter anderem durch das schnelle Feedback und dadurch, dass sie nur tippen und anklicken müssen.

Da sie kein Zeitgefühl haben und rasch in eine hohe Erregung kommen, ist es schwer, sie nach längerer Zeit friedlich vom PC wegzuholen.

Therapie Einleitung

ADHS ist nicht gleich ADHS

Im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass das Ausmaß der Beeinträchtigung im täglichen Leben durch ADHS sehr unterschiedlich ist.

 

Was hilft wirklich?

Ganz ähnlich wie bei Asthma und Diabetes:
Aufklärung über und Erklärung des "Wahrnehmungs- und Reaktionsstils" bei ADHS.

Erfahrungsgemäß genügt das nicht einmalig. Betroffene wissen es meist schon:
Bis man einen etwas komplizierteren Lerninhalt wirklich verinnerlicht hat, braucht man viel Wiederholung.

Nach einer möglichst frühen Diagnosestellung zur Reduktion des hohen Risikos weiterer Komplikationen und Komorbiditäten stehen Psychoedukation und Elterntraining an erster Stelle.

ADHS kommt selten allein....

Früh gesellt sich hintergründig Angst und depressive Verstimmung dazu. Das passiert vor allem, wenn das Schreiben-, Lesen- , oder Rechnen-Lernen nicht so klappt, aber auch, wenn die "Chemie" mit dem Lehrer nicht stimmt - oder ein Elternteil sehr ungeduldig ist.

Diagnostik – Erwachsene

Vorab werden mehrere Fragebögen verschickt, die nach Rücklauf sofort ausgewertet werden.
Hilfreich ist, wenn Erwachsene frühere Befunde, aber auch Schulzeugnisse oder einen Lebenslauf mitbringen.
Eine sehr ausführliche autobiographische Anamnese erfolgt dann im persönlichen Gespräch (ergänzend zur spontan berichteten Symptomatik).

Warum in deren Abwesenheit?

Ergänzend erfolgt ein Intelligenztest und ein Aufmerksamkeitstest. Die Fragebögen zur Befindlichkeit und die Persönlichkeitstests liegen bereits vor.
Die Diagnostik umfasst 3 Stunden mit einem ergänzenden Abschlußgespräch (ca. 1 Stunde), in dem ausführlich die Befunde und der neurobiologische Hintergrund erläutert wird (wenn tatsächlich ADHS vorliegt).

Hilfen für Erwachsene

Zusammen mit dem Betroffenen erörtern wir, was nun
konkret helfen kann - in der individuellen Situation und
unter den Aspekten der jeweiligen Schwerpunkte der Beeinträchtigung.

  • Management der Zeit
  • Management der Finanzen
  • Management der Gegenstände
  • Kommunikation mit dem Umfeld
  • Paarkonflikte
  • etc.

Typische Anzeichen von ADHS bei Erwachsenen

  • Selbstwertprobleme
  • gestörte Selbstorganisation
  • nicht zuhören können
  • hohes Aktivitätsniveau
  • sprunghaftes Denken
  • sensation seeking
  • Stimmungslabilität
  • Ängste
  • schlechter werdende Schrift unter Zeitdruck
  • unzureichende Risikoabschätzung
  • unüberlegte (oder gar keine) Entscheidungen
  • Dysthymia
  • expressive Ausbrüche mit Kontrollverlust
  • atypische, ahitierte, lavierte Depression

Die projektive Diagnostik zur Erfassung der Befindlichkeit erfolgt bei Kindern und Jugendlichen in Ergänzung zur Abklärung von Ängsten, Selbstunsicherheiten, depressiven Verstimmungen, etc. (hier sind grundsätzlich mehrere Verfahren nötig). Zusätzlich können Interaktionsbeobachtungen von Familienstrukturen mit Verhaltensanalysen notwendig werden (ggf. videogestützt).

Bei Verdacht auf Bewegungskoordinationsstörungen erfolgt ein motodiagnostisches Screening zur Einschätzung, ob eine neurologische Abklärung notwendig ist.

Die Diagnostik umfasst ca. 5 – 7 Stunden.

Wann ist der Erwachsene mit ADHS behandlungsbedürftig?

  • exzessiver Alkohol-/ Nikotingenuss
  • deutliche Desorganisation
  • Gefühl, keinen Durchblick zu haben
  • Gefühl, allen Geräuschen ausgesetzt zu sein
  • drohender Verlust des Arbeitsplatzes
  • Angst, verrückt zu werden
  • übermäßige, penible Überkorrektur
    mit Verlangsamung in der  Umsetzung
  • Depressionen
  • Ängste
  • hohe psychomotorische Unruhe
  • gravierende Partnerprobleme

Diagnostik – Kinder

Gründliche Bestandsaufnahme

Vor jeder Therapie erfolgt eine sorgfältige und ausführliche Diagnostik / Differentialdiagnostik psychischer Störungen / Teilleistungs-Störungen anhand der Kriterienkataloge ICD 10 und DSM IV auf allen 6 Achsen.
Eine wirklich umfassende Diagnostik beginnt mit ausführlicher Erhebung der Vorgeschichte (auch bezüglich familiärer Belastung) - bei Kindern und Jugendlichen in deren Abwesenheit.

Warum in deren Abwesenheit?

"Oh nein, nicht schon wieder!"
Sind die sehr sensiblen Kinder / Jugendlichen bei der differenzierten Erhebung der Vorgeschichte dabei, wirkt das erfahrungsgemäß wie "Bloßstellen" oder "Vorgeführtwerden". Deshalb gibt es dies bei uns grundsätzlich nicht.

Und was passiert sonst noch?
Fragebögen zur Vorgeschichte und spezifischer Symptomatik werden vorab verschickt.

Bei der sorgfältigen ergänzenden testpsychologischen Untersuchung sind nicht nur die Ergebnisse erheblich, sondern vor allem eine detaillierte Verhaltensbeobachtung.

Was wird getestet?

Bei Kindern und Jugendlichen:

  • der Intelligenz-Entwicklungsstand
  • das evtl. zusätzliche Bestehen von Wahrnehmungs-Differenzierungs-Störungen,
    die sich hinter Rechenschwäche, Lese-/Rechtschreibschwäche
    verbergen (bis hin zur Dyskalkulie und Legasthenie)
  • die Aufmerksamkeit
  • die Befindlichkeit

Die projektive Diagnostik zur Erfassung der Befindlichkeit erfolgt bei Kindern und Jugendlichen in Ergänzung zur Abklärung von Ängsten, Selbstunsicherheiten, depressiven Verstimmungen, etc. (hier sind grundsätzlich mehrere Verfahren nötig). Zusätzlich können Interaktionsbeobachtungen von Familienstrukturen mit Verhaltensanalysen notwendig werden (ggf. videogestützt).

Bei Verdacht auf Bewegungskoordinationsstörungen erfolgt ein motodiagnostisches Screening zur Einschätzung, ob eine neurologische Abklärung notwendig ist.

Die Diagnostik umfasst ca. 5 – 7 Stunden.

Beratungsgespräch mit Testergebnissen

Diagnostikabschließend erfolgt ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem alle Testergebnisse und die neurobiologischen Hintergründe der ADHS dargestellt werden. Die Diagnose wird erläutert, die Störungsentwicklung nochmals mit den Eltern abgeklärt (auch unter systemischen Aspekten). Gegebenenfalls erfolgt ein therapeutisches Angebot, wenn gewünscht, und eine Therapieplanung.

Ergänzend erfolgt ab dem 7. Lebensjahr ein Gespräch mit dem Kind / Jugendlichen separat mit Erläuterungen, was ADHS ist.

Regelmäßig werden bei laufenden Therapien qualitätssichernde Testverlaufskontrollen durchgeführt.
Nach Beendigung einer therapeutischen Maßnahme werden Abschlusstestungen durchgeführt.

ADHS – Neurobiologie

Reizoffenheit bei Reizfilterschwäche
Reizoffenheit bei Reizfilterschwäche kennzeichnet ADHS ebenso wie rasches "Kippen" der Stimmung (oft wegen einer "Kleinigkeit"). Entscheidungen können nur spontan und rein emotional getroffen werden, nicht "abgewogen-überlegt".
Betroffene kommen beim Reden oft schnell vom Thema ab, sind "diskussions-professionalisiert", haben immer die Ausrede der Ausrede und sind im Verhandeln besser als der sprichwörtliche Teppichhändler...
Die Impulskontrollstörung beinhaltet grösste Schwierigkeiten, abwarten zu sollen und daneben oft eine eingeschränkte Steuerungsfähigkeit der Bewegungsimpulse.

ADHS ist eine genetisch bedingte Störung

ADHS gilt heute in der seriösen internationalen wissenschaftlichen Forschung als eine genetisch bedingte Störung der Selbstregulation und Selbstkontrolle. Betroffene sind "anpassungs-beeinträchtigt". Sie können nicht angemessen für sich sorgen, sich abgrenzen, für sich verantwortlich sein.

Betroffenen in jedem Alter fällt es schwer, mit etwas zu beginnen, was für sie subjektiv schwierig, langweilig oder anstrengend erscheint. Es fällt ihnen aber auch schwer, etwas zu beenden, was sie fesselt (vor allem am PC).

Ein inneres Gefühl für Zeit und Zeitverlauf entsteht nicht.

Alle bisher wissenschaftlich gefundenen Resultate genetischer und bildgebender Untersuchungen (bezüglich der Gehirnstrukturen, der Aktivierung von Hirnarealen und der Neurorezeptor-Bildgebung) weisen auf eine genetisch bedingte Störung im Dopamin- und Noradrenalin-System als eine wesentliche Ursache der ADHS hin. Daneben ist das Gehirn kleiner bei ADHS, in bestimmten Regionen weniger aktiv bzw. entwickelt, z.T. reift es verzögert heran.

Der Syptomatik bei ADHS liegen ursächlich Genvarianten, in komplexen Gen-Umwelt-Interaktionen (und unter Einfluss von Umweltfaktoren), mit daraus entstehenden spezifisch veränderten Hirnfunktionen zu Grunde, wie...

  • die Dysfunktion des Stirnhirns
  • ein geringeres Volumen des Kleinhirns
  • eine Dysfunktion des "Belohnungssystems" des Gehirns
  • strukturelle und funktionelle Auffälligkeiten des Striatums
  • eine Beeinträchtigung der Kontrollfunktion des sogenannten Altspeicher-Koordinators Hippocampus

ADHS – die Dysfunktion des Stirnhirns

Das Arbeitsgedächtnis im Stirnhirn kann durch die Einschränkung nicht gut unmittelbare wichtige Informationen zur Verabeitung "online" halten, hilft nicht ausreichend beim Abruf von Denkabläufen und Wille - bei der Bearbeitung von neuen oder bekannten Aufgaben.

Im Stirnhirn entwickeln sich bei Nichtbetroffenen zur Selbstregulation sogenannte "Ausführungsfunktionen", die bei ADHS beeinträchtigt sing wie...

  • Abstoppen voreiliger Reaktionen und Kontrolle der Ablenkbarkeit
  • nonverbale Arbeitsgedächtnisfunktion (...erst mal überlegen...)
  • inneres Sprechen
  • emotionale und motivationale Selbstregulation
  • Planungs- und Problemlösungsfähigkeit (inkl. der überlegten Entscheidung)
 

ADHS – die Selbstregulations-Störung

Die Dysregulation des Noradrenalin bedeutet offensichtlich die Dysregulation der sogenannten Vigilanz, dem gewissen Grad von notwendiger "Wachheit", um etwas aufnehmen zu können. Die Dysregulation beeinträchtigt offensichtlich das konstante Funktionieren des Orientierungs- und Wachheitsnetzwerks und somit die Aufmerksamkeit des Menschen - besonders deutlich sichtbar, wenn Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit ADHS etwas tun müssen, was nicht besonders spannend ist.

Zeichen von "Müdigkeit", "Desinteresse", oft verbunden mit Gähnen und sich Räkeln, mit Tonusverlust der Muskulatur mit vermehrter Unruhe werden rasch sichtbar.

Ein starker (positiver) oder herausfordernd empfundener Reiz "zündet" jedoch offensichtlich das hintere Aufmerksamkeitssystem sofort - und der Betroffene ist "blitzwach, kann gut aufnehmen und abrufen, z.T. wirklich regelrecht souverän und sehr präzise reagieren.

  • ADHS ist eine Störung der Hemmungsfähigkeit und Selbstregulation
  • Selbstregulation ist eine Fähigkeit, der das System der Ausführungs-Funktionen (Executive Functions) zugrunde liegt
  • die Ausführungs-Funkionen unterstützen die Verhaltens-Organisation über die Zeit und hinsichtlich möglicher späteren Aufgaben und Ereignissen, etc.

Fortschritte in der Theorie bei ADHS

  • ADHS ist eine Störung der Hemmungsfähigkeit und Selbstregulation
  • Selbstregulation ist eine Fähigkeit, der das System der Executive Functions zugrunde liegt
  • EF unterstützen die Verhaltensorganisation über die Zeit und hinsichtlich möglicher späteren Aufgaben / Ereignissen, etc.
  • EF beinhalten mindestens 5 Funktionen als Möglichkeiten selbstbestimmter persönlicher Aktionen:
  • Abstoppen voreiliger Reaktionen und Kontrolle der Ablenkbarkeit
  • nonverbale Arbeitsgedächtnisfunktion (....erst mal überlegen....)
  • inneres Sprechen
  • emotionale und motivationale Selbstregulation
  • Planungs- und Problemlösungsfähigkeit (inkl. der überlegten Entscheidung)

ADHS zu verstehen bedeutet:

    • ADHS bedingt eine "time blindness" oder eine "Kurzsichtigkeit" bezüglich zukünftiger Ereignisse
    • ADHS zu haben bedeutet ein Leben im Hier und Jetzt
    • ADHS ist eine Störung des:
    • Umsetzens (nicht des Wissens, wie man etwas tun sollte)
    • Anwendens, was man wie tun sollte (nicht des Wissens, was man tun sollte)
    • "Wann" und "Wo", nicht des "Wie" oder "Was"
    • Benutzens der Erfahrung (im Moment der Notwendigkeit, diese einzusetzen!)

     

    ADHS bedeutet eigentlich nicht ein Aufmerksamkeitsdefizit, sondern ein Intentions-Defizit ("Unaufmerksamkeit bezüglich mentalen Abläufen und der Zukunft")

ADHS – Verdacht?

Bei welchen Auffälligkeiten sollte man hellhörig werden und an ADHS denken? Vorurteil: das Hauptsyptom bei ADHS ist die motorische Unruhe, die "Zappeligkeit" Mein Kind / mein Jugendlicher - der Erwachsene...
  • ist auffallend schnell frustriert, verletzt, irritiert, aber auch begeistert (wobei die Begeisterung schnell wieder nachlassen kann)
  • ist bei echter Entschuldigung nicht nachtragend
  • steigert sich schnell in etwas hinein, merkt es nicht, kann es nicht stoppen und wird bei Beschwichtigungsversuchen noch erregter
  • missversteht oft Anweisungen, hört scheinbar nur subjektiv Interessantes oder Erwünschtes
  • versteht als Kind den Sinn des Wortes "vielleicht" nicht
  • fragt bei Interesse immer wieder dasselbe, scheint inhaltsleere Fragen zu stellen
  • bringt bei subjektivem Interesse im Gespräch etwas ein, was noch erzählt werden soll auch wenn der Gesprächsfluss eigentlich bereits die Kontext-Thematik verlassen hat
  • lebt öffentlich nur im "Hier und Jetzt", hat kein Gefühl für Zeit, Zeitverlauf
  • kann schlecht zukunftsgerichtet planen
  • schiebt Unangenehmes auf, arbeitet "auf den letzten Drücker"
  • reagiert heftig auf Hektik und plötzliche Veränderung
  • lernt sichtlich nicht genügend aus Erfahrung
  • reagiert nicht mit Einsicht, kontinuierlicher Rücksicht, Nachsicht, Voraussicht
  • kann keine Prioritäten setzen
  • kann sich und die eigene Leistung "irgendwie" nicht realistisch einschätzen
  • kann nach einer Veranstaltung, nach der Schule nicht oder nur wenig berichten
  • kann sich spontan (rein gefühlsmäßig) schnell entscheiden, aber nicht überlegt-abwägend (Speisekarte kann z.B. ein Problem werden)
  • verblüffend gutes Gedächtnis für Kleinigkeiten, kann sich aber nicht merken, was "man" eigentlich längst wissen müsste (z.B. simple Regeln des Alltags, das 1x1, Bedienung nicht oft benutzter Geräte v.a. bei Erwachsenen)
  • ist schnell ablenkbar, aber bei subjektivem Interesse so konzentriert, dass die Welt drumherum zu versinken scheint
  • trödelt bei Routinen
  • redet plötzlich von etwas, was nicht zum Thema gehört
  • redet viel, macht Geräusche, benutzt fäkalsprachliche Worte
  • hat "immer das letzte Wort"
  • fordert nach einer Ausnahme diese als immergültige Erlaubnis ein
  • ermüdet bei ungewollter, aber notwendiger geistiger Arbeit beobachtbar (Augenreiben, Gähnen, Räkeln, auf die Uhr schauen)
  • schreibt verkrampft und krakelig, vor allem bei Zeitdruck und unter emotionsler Belastung
  • macht Flüchtigkeitsfehler

aber:

  • hohes subjektives Interesse
  • die "1:1-Konstellation" mit klaren Vorgaben
  • viel Kontrolle / Supervision
  • hoher Belohnungscharakter einer Aufgabe

maskieren die Symptomatik von ADHS

Erwachsene – Komm. und Selbstwert

Kommunikations- und Selbstwerttrainings:Das funktionelle Verstehen des spezifischen "Wahrnehmungs- und Reaktionsstils" bei …

Erwachsene – Coaching

Management der GegenständeManagement der ZeitManagement der FinanzenIntensives "Störungsbildteaching"Verbesserung der ArbeitsleistungVerbesserung …

Kinder – das Verhaltenstraining

Es zeigt sich im therapeutischen Alltag, dass Kinder und Jugendliche mit ADHS in "Cheffunktion" bei einer Fortbildung in …